Wohnanlage Probstenhofweg







Year: 2012
Function: Social housing complex
Adress: Probstenhofweg 5, 7, 9, 6020 Innsbruck Austria
Client: WE Wohnungseigentum
Type of order: invited competition, 2009
Project Status: Start of construction:2010 ; Completion:2012
Photographer: Martin Tusch
Der OrtDie außergewöhnliche Situation der räumlichen Fassung nach Osten, Norden und Westen durch die angrenzenden Stützmauer empfinden wir eher beschützend als bedrohlich. Eine verborgene Idylle, ein versunkener Baum-Garten. Der Sportplatz, zu dem die Kids der Umgebung –dankenswerterweise- immer freien (!!) Zutritt hatten. Dort zu bauen bedeutet, etwas Schönes zu zerstören. „Zerstöre mit Verstand“ schrieb uns Luigi Snozzi ins Skizzenbuch. Wir denken, das Thema Baum-Garten sollte zum kleinen Park intensiviert, der Baumstreifen an der Stützmauer ausgebaut und erweitert werden auf das ganze Grundstück ...inklusive dem Parkplatz der Diözese. Einen neuen Ort bauenWir versuchen eine Anlehnung an die mächtigen villenartigen Mietshäuser der vorletzten Jahrhundertwende, die das Höttinger Ried aus einer bäuerlichen Agglomeration zu einer guten Wohnadresse machten. Die Straßenfassade als Scheiben mit aleatorisch verteilten Öffnungen, die Gartenfassade mit einer vorgestellten Balkonschicht – analog zu den alten Holzveranden. Kräftige, selbstbewusst freistehende Körper, die sich in präziser Reaktion auf die Umgebung anordnen. Durch die versetzte Anordnung „umspült“ der neue kleine Park die Häuser und schafft so größtmögliche Privatheit für die Wohnungen. Die 3 Bauten strahlen Individualität und hohe Lebensqualität aus. Von der sich aufdrängenden städtebaulichen Geste, einen „Hof“ mit dem Priesterseminar zu schaffen wurde –wegen der fehlenden inhaltlichen Kongruenz- bewusst Abstand genommen. Wohnen und geistliche Verwaltungsarbeit in harmonischem Nebeneinander, verbunden durch das Konzept des kleinen Parks.Die WohnungenSind in kompakten 3 Spännern organisiert. Sie haben immer zwei Fassaden oder Südorientierung, die vorgestellten Veranden ergeben intime, akustisch abgeschirmte private Freibereiche. Im inneren wurde auf optimale Nutzbarkeit Wert gelegt. So kann in den meisten Fällen bei Bedarf ein „zusätzlicher inividual Raum“ bei Beibehaltung einer Wohnküche abgeteilt werden. Die straßenseitigen Räume erhalten Schallschutzfenster; kombiniert mit der Komfortlüftung ist die Höhenstrasse nach Abklärung mit dem Bau-Akustiker durch diese Maßnahmen kein Problem.Die Halböffentliche ÜbergangszoneDurch die Lage im geneigten Gelände bietet sich an, den fußläufigen Zugang konsequent von Süden her zu organisieren. Eine „Familie von Eingängen“ liegt an der, gegenüber dem Parkplatz leicht angehobenen, halböffentlichen Übergangszone. Helle Fahrradräume und verglaste Waschsalons (die auch andere sinnvolle Nutzungen erlauben) flankieren die Hauseingänge. Die Kellerabteile liegen im eingegrabenen Teil des Eingangsgeschosses. Das mittlere Haus mit dem überdeckten Freibereich lädt zum Spielen bei Schlechtwetter oder vielleicht zu Hoffesten an den langen Sommerabenden ein.Die GarageWird an der richtigen Höhenlage noch vor Beginn des Diözesanhofes Rampenfrei angefahren. (Servitut) Die Einfahrt direkt vom Probstenhofweg (weit über dem Garagenniveau) scheint uns sehr aufwändig und durch die Notwendigkeit einer „Parallelrampe“ zur ohnehin fallenden Zufahrt auch widersinnig. Die Quartiersgarage würde halbgeschoßig nach unten versetzt direkt anschließen.Text: Reitter